Bewertung

Was ist gute Werbung – und was ist weniger gelungene Kommunikation? Können Studierende das beantworten? Diese Frage wird uns manchmal gestellt. Und wir können sagen: Ja! Denn wir evaluieren in einer eigens dafür angesetzten Lehrveranstaltung in wochenlanger Arbeit, ob die eingereichten Kampagnen so gemacht worden sind, wie wir es an der Hochschule im gleichnamigen Studiengang erlernen. Ergibt die Situationsanalyse einen Sinn, sind Kommunikationsziele präzise bestimmt? Ist die Strategie nachvollziehbar? Überzeugt das kreative Konzept? Und können die Kampagnenmacher:innen entsprechende Reichweiten, Imageveränderungen oder gar Umsatzsteigerungen nachweisen? Dazu schauen wir uns die eingereichten Unterlagen an und holen zusätzlich Informationen aus externen Recherchen ein. Die Nominierungsvorschläge werden vertraulich von uns mit einer Fachjury aus Experten:innen der Hochschule und Kommunikationspraxis besprochen und die Nominierten bestimmt. Widersprechen die zum Schulterblick eingeladenen externen Jurymitglieder unseren Vorschlägen oftmals? Klares Nein: Die Profis greifen in ganz seltenen Ausnahmefällen ein und stimmen meistens mit unseren Einschätzungen überein.

Auswahlkriterien

Der Deutsche Preis für Wirtschaftskommunikation ist kein Kreativwettbewerb. Wir zeichnen nicht die Kampagnen aus, die uns als Studierende der Generation Z am besten gefallen. Vielmehr ist es unser Ziel, die am professionellsten gemachten Kampagnen zu identifizieren und zu prämieren. Darunter verstehen wir Kommunikationsmaßnahmen, die nach unserer Sichtung die beste Wirkung erzielen. Um dies zu ermitteln, legen wir bei der Juryarbeit den Fokus auf vier Themenbereiche, die sich an dem bekannten Wirkungsstufenmodell der Kommunikation orientieren:

Input: Welche Kontextfaktoren liegen vor, die die gewählte Strategie nachvollziehbar erscheinen lassen? Ist die kommunikative Ausgangssituation nachvollziehbar? Sind die Ziele stringent formuliert und passt der Einsatz in die CI? Stellen die einreichenden Agenturen Informationen zu dem Zeitaufwand und Budget der Maßnahme zur Verfügung?

Output: Überzeugt das kreative Ergebnis? Leitet es sich sinnvoll aus den konzeptionellen Vorarbeiten ab und ist die Bildsprache adäquat und die visuelle Umsetzung zielgruppenadäquat gelungen? Vor allem aber: Generiert es diesen „Wow-Faktor“, sich im kommunikativen Wettbewerb erfolgreich abzuheben?

Outcome: Kommunikation ist kein Selbstzweck. Darum fragen wir die teilnehmenden Agenturen und Unternehmen: Welche Wissens-, Image- und Einstellungswirkungen sind von der Kampagne zu erwarten? Gibt es womöglich schon Hinweise auf veränderte Kaufbereitschaften?

Outflow: Das ist die Königsdisziplin! Können die Kampagnenmanager:innen uns überzeugen, dass die angesprochenen Zielgruppen so gehandelt haben, wie es geplant wurde? Konnten die Leads und Conversions gesteigert werden, sind die Umsätze nach oben gegangen?

Ablauf

Der Deutsche Preis für Wirtschaftskommunikation (DPWK) ist ein Großprojekt in unserem gleichnamigen Studiengang mit langer Tradition und Erfahrung. Er wird als zweisemestriges Projektstudium angeboten. Im Wintersemester steht die Akquise spannender Kampagneneinreichungen im Vordergrund. Wir starten mit der Festlegung der Kategorien und machen uns dann an die Ansprache von Agenturen und Unternehmen per Social Media, eMail-Marketing und Telefon. Am Ende des ersten Terms im Januar liegen die Einreichungen vor. Sodann beginnt in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem Winter- und Sommersemester die zweimonatige Juryarbeit. Zum Beginn des Sommersemesters - wenn die Nominierten und Gewinner in vertraulichen Briefumschlägen hinterlegt sind - mutieren wir zu Eventmanager:innen. Zuallererst bestimmen wir das Motto der Preisgala. Denn unsere Gäste erwarten für ihre Anreise nach Berlin ein wunderbares Abendevent. Dafür gilt es eine geeignete Location zu finden und bis Juni einen kleinen Crash Kurs in Sachen Live- und Eventkommunikation zu absolvieren und die Gala zu planen. Ach ja: finanziert werden muss der DPWK natürlich auch. Da wir an einer öffentlichen Hochschule studieren und keinem Verband angehören, müssen die Kosten über die teilnehmenden Agenturen und/oder Unternehmen getragen werden. Deshalb erheben wir die kostendeckende Teilnahmegebühren für alle Einreicher von Kampagnen und Nominierungsfees für alle, die als nominierte Organisation zu der Preisgala eingeladen werden. Wir sehen uns Berlin!